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Lockdown II



Es ist elf Uhr vormittags, die Sonne will sich genau wie die vergangenen Tage auch nicht blicken lassen und wir sind wieder im Homeschooling. Was hab ich eigentlich früher gemacht, vor meiner plötzlichen Ernennung zur JÜL-Lehrerin? Inzwischen gibt es bis zum Nachmittag nur Schule, ich bin froh wenn zwischendurch wenigstens die Spülmaschine läuft und keiner von uns die Nerven verliert bei dem Versuch zu erklären, dass man eine Subtraktion in zwei Zwischenschritte aufteilen soll. (Aaaarrrrrg!)

Nebenbei sollen wir noch einen Kuchen backen und dabei englische Vokabeln verwenden, ein Experiment mit Feuer (echt jetzt?) durchführen und jeden Tag eine halbe Stunde joggen und 60 Hock – Streck – Sprünge machen. Da kommt keine Langeweile auf.


Das Sportprogramm ist noch das Beste von allem, da kann sich jeder abreagieren. Nur erst Mal vor die Tür schaffen, denn das Baby will gefüttert und gewickelt sein, die Kleinen vermissen langsam die Kita und bemalen die Wände und uns fällt eigentlich auch schon jetzt die Decke auf den Kopf. Beim Discounter wird man dann noch von einer älteren Dame in einen Streit verwickelt, warum man zu dem Kinderwagen nicht noch den Einkaufswagen schiebt wie vorgeschrieben und warum man noch ein Kleinkind mit reinnimmt. Dabei lass ich doch schon drei Kinder vor der Tür warten.


Könnte glatt wieder ne Runde durch den Schlamm joggen, so ärgere ich mich.

Was hat uns im März geholfen durch den Lockdown zu kommen - mal ganz abgesehen vom schönen Wetter? Viel Struktur und den Tag gemeinsam mit Gebet beginnen. Da müssen wir wieder hin, sonst kommen wir nicht bis Ende Januar…


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